Mikro-Apartments – eine Wohnform mit Zukunft
Nicht nur in München und Berlin werden Kleinstwohnungen bei Immobilienkäufern immer beliebter, mittlerweile erhalten immer mehr Bauträger in Nürnberg und Stuttgart Anfragen nach sogenannten „Mikro-Apartments“. Die Attraktivität dieser Wohneinheiten leitet sich aus der Lage ab: in Städten mit Unis oder Fachhochschulen sind die Mikro-Apartments ebenso begehrt wie da, wo sich führende Arbeitgeber angesiedelt haben, zum Beispiel in Baden-Württemberg oder auch im Raum Wolfsburg. Gründe für den Kauf einer Klein-Immobilie gibt es viele, Bedenken auch.
Zwischen 20 und 40qm: das Mikro-Apartment
Unter Mikro-Apartments verstehen wir 1-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche zwischen ca. 20 und ca. 40qm. Man wohnt auf kleinem Raum, der immer häufiger bereits mehr oder weniger komplett möbliert ist. Kommen noch Reinigungs-, Post- und Wäsche-Dienstleistungen hinzu, sprechen wir von „Serviced Apartments“.
Trendy und bequem: Serviced Apartments
Wer abends nach einem anstrengenden Arbeitstag in einer fremden Stadt „heim kommt“, hat sicher keine Lust, auf die Suche nach einer Waschmöglichkeit für abgetragene Bürokleidung zu gehen. Bringt ihm jemand im Foyer seine Post, ist das auch nicht schlecht. Optimal, wenn das Gebäude auch einen Fitnessraum oder Gemeinschaftseinrichtungen wie eine kleine Cafeteria hat, wo man noch andere „Projektarbeiter“ oder Berufspendler treffen kann. Ohne Frage: der „Young Professional“ stellt andere Ansprüche an sein Wohnumfeld als der Student.
Da braucht es Funktionalitäten zum Waschen, Trocknen, Bügeln, eine Minibar in greifbarer Nähe und die Elektrik sollte in jedem Fall „Multi-Media-affin“ sein. Ein Flat-Screen ist deshalb aus der gehobenem Variante des Mikro-Apartments, dem Serviced-Apartment, nicht mehr weg zu denken. In Frankfurt, München und Berlin werden die Komfortleistungen in Serviced-Apartments deshalb immer umfangreicher.
Als ein wesentliches „Highlight“ aller Mikro-Apartments gelten die in der Regel sehr durchdachten und funktionalen Grundrisse. Alles sollte so geschnitten sein, dass der Student oder Berufspendler sich gut bewegen kann und zugleich alle Annehmlichkeiten des modernen Wohnens genießt.
Interessant für Kapitalanleger
Mikro-Apartments sind eine interessante Kapitalanlage, insbesondere für Käufer, die in den Immobilienmarkt einsteigen. Derzeit bewegen sich die Preise für eine Kleinstwohnung je nach Region zwischen ca. 140.000 und ca. 320.000 Euro. Aktuell lassen sich die Apartments überwiegend noch mit Kreditraten unter 1.000 Euro finanzieren. Zum Vergleich: je nach Ausstattung und Lage der Wohnungen lassen sich durchaus Monatsmieten von ca. 1.000 bis ca. 1.400 Euro erzielen. Mieter wissen zu schätzen, dass in dieser Miete bereits die Nebenkosten und die Möblierung integriert sind. Es kommt später zu keinem „bösen Erwachen“, alle Kosten sind im Vorfeld exakt definiert.
Die Mieter: Studenten, Pendler – und Senioren?
Aktuell lassen sich Mikro-Apartments vielseitig einsetzen. Die überwiegende Mehrheit der Bewohner setzt sich aus Studenten zusammen, auch für Berufspendler und Projektarbeiter ist diese Wohnform wie oben beschrieben interessant, sofern die Wohnung zusätzliche Annehmlichkeiten bietet.
Aufgrund der hohen Anzahl an Studenten ist der Bedarf an kleinen und funktionalen Apartments derzeit hoch. Wie die Zukunft in dieser Hinsicht aussieht, darüber diskutiert die Branche aktuell hitzig. Skeptiker verweisen auf die 90er Jahre, als es aufgrund der zahlreichen Studenten ebenfalls einen Boom an kleinen Apartments gab, die jedoch wenige Jahre später nicht selten über einen längeren Zeitraum leer standen.
Im Gegensatz dazu stehen die Meinungen, dass es aufgrund immer flexiblerer Arbeitsverträge und immer mehr Menschen, die auf Projektbasis arbeiten gibt, immer mehr Berufspendler und somit einen steigenden Bedarf an Berufstätigen gibt, die in den Apartments leben werden.
Und es gibt immer mehr Senioren in der Zukunft, die ebenfalls als Zielgruppe für ein Mikro-Apartment in Frage kommen. Zwar müssten dazu unter Umständen später einige Umbaumaßnahmen erfolgen, aber da der Bedarf aller Voraussicht nach da sein wird, stellt das die Branche vor kein ernstzunehmendes Problem. Die demografische Entwicklung sieht Besitzer von Mikro-Wohnungen jedenfalls klar im Aufwind: bis zum Jahr 2030 leben rund 43 Prozent aller Menschen in 1-Personen-Haushalten, so die Prognose.