Zur Jahresmitte hat die Autobahnservicebetriebe Förster GmbH aus Feucht die Autobahnrastanlagen „In der Holledau“ und „Fürholzen“ an der A9 übernommen. Damit sehen sich die Brüder Thomas und Michael Förster als größter mittelständischer Betreiber von Autobahntank- und -rastanlagen in Deutschland.Zu dem Unternehmen, das die Geschwister vor fast 15 Jahren gegründet haben, zählen nach der jüngsten Übernahme mittlerweile sechs Tankstellen, sieben Rasthäuser, zwei Motels, vier Burger Kings und zwei Nordsee-Restaurants an den Standorten Kammersteiner Land (A6), Nürnberg-Feucht (A9), In der Holledau (A9) und Fürholzen (A9). Verpächterin aller Anlagen ist die Bonner Tank & Rast in Bonn, deren Raststätten unter der Marke „Serways“ geführt werden.Mit dieser neuen Größe rechnet Thomas Förster bis zum Jahresende mit einem Umsatz aus Gastronomie und Einzelhandel von rund 30 Mio. Euro – hinzu kommt der Verkauf von 95 Mio. Litern Kraftstoff, der jedoch kaum zum Ertrag beitrage. Im vergangenen Jahr lagen Umsatz und Kraftstoffverkauf noch bei 15 Mio. Euro bzw. 50 Mio. Litern. Die Zahl der Mitarbeiter verdoppelte sich durch die Übernahme der beiden Raststäten auf jetzt knapp 500. „Wir haben rund um die Uhr geöffnet und tun uns schwer, ausreichend Mitarbeiter und Azubis zu bekommen“, stellt Thomas Förster fest, der aktuell 20 zusätzliche Mitarbeiter sucht.Bei Lehrstellenbewerbern achtet Förster, der gerne Hauptschulabsolventen einstellt, weniger auf das Abschlusszeugnis, als vielmehr auf die Einstellung. Denn die Arbeitszeit sei in der Regel dann, wenn andere in Urlaub und Freizeit starten. Andererseits hätten Azubis und Mitarbeiter in der Systemgastronomie besonders gute Chancen für einen beruflichen Aufstieg.Die beiden Brüder, die aus einer Nürnberger Metzgereifamilie stammen, pachteten 1997 das damals noch alte Rasthaus und Motel Nürnberg Feucht-Ost. „Zu dieser Zeit war von Systemgastronomie an der Autobahn noch nichts zu sehen“, sagt Thomas Förster. „Aber wir wussten damals, wo die Reise hingeht und die Herausforderung hat uns gereizt.“ Mittlerweile sehen sich die Brüder als „geübte Profis“, wenn es darum geht, Betriebe grundlegend zu optimieren und wirtschaftlich auf Erfolgskurs zu bringen.
Die Raststätten stehen vor der Aufgabe, sich auf die unterschiedlichsten Gäste einzustellen. Es gilt, den Geschmack von Urlaubern mit Kindern ebenso zu treffen wie den Zeitdruck von Fernfahrern zu berücksichtigen. So hat Starkoch Alfons Schuhbeck spezielle Gerichte, Rezepturen und Gewürzmischungen für die einzelnen Gästegruppen in den Raststätten entwickelt. An seinen Standorten Nürnberg-Feucht und In der Holledau an der A9 registriert Förster viele Familien mit Kindern, an den Anlagen Kammersteiner Land und Fürholzen halten dagegen viele Pendler und Geschäftsreisende.Förster ist auch mit dem Geschäft zufrieden, das er mit seinen Tagungsräumen macht. In Feucht nutzen Firmen das Angebot, unmittelbar an der Autobahn im „Office Conference Center“ zu tagen. Gerne genutzt wird das Tagungszentrum beispielsweise von deutschlandweit agierenden Unternehmen mit großem Außendienst. Deren Mitarbeiter kommen über die Autobahn schnell zur Tagung, ohne zeitraubende Wege durch überfüllte Innenstädte in Kauf nehmen zu müssen. Auch die beiden Tagungsräume in der Holledau werden stark nachgefragt. Thomas Förster, der sich als Vizepräsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes ehrenamtlich engagiert, sieht nach der Übernahme der beiden Raststätten Holledau und Fürholzen weiteres Wachstumspotenzial: „Wir sind noch nicht am Ende angekommen und wollen weiter expandieren