MIPIM: US-Investoren in Hochstimmung

Den Selfies nach zu urteilen, sorgt nicht nur das sonnige Wetter in Cannes für Hochstimmung bei US-Investoren. Auch das Business läuft demnach blendend. Im neuen US-Pavillon geben sich zahlreiche lokale und internationale Immobilienverbände und Investoren-Schwergewichte, darunter Lennar International, Hines und der Pensionsfonds Texas Municipal League (TML), auf Initiative der National Assosiation of Realtors (NAR) ein Stelldichein. Die Texaner aus Austin sind mit einer gut gefüllten Brieftasche nach Südfrankreich gekommen: Gestern kündigte TML an, in diesem Jahr über 500 Millionen Euro in Immobilien investieren zu wollen. Im Visier seien Core- und Value-Add-Objekte, auch gegenüber guten Gelegenheitskäufen wäre man aufgeschlossen. Ebenfalls auf der Suche nach lukrativen Investments ist Adam Cibik, Portfoliomanager für den Bereich Real Estate des in Austin/Texas beheimateten Pensionsfonds „Employees Retirement System“ (ERS), der zum zweiten Mal auf der MIPIM präsent ist. Momentan sei man als Trendscout unterwegs, sagte Cibik während einer Pressekonferenz, um die Länder zu identifizieren, in denen das Potenzial gerade erst entstehe. Dort wolle man zuschlagen. Über 2 Milliarden US-Dollar hat ERS momentan angelegt, 10 % davon stecken in US-amerikanischen Immobilien. Jetzt wagt man den Sprung in die Emerging Markets.

Während die einen noch suchen, haben andere schon zugeschlagen: So hat das amerikanische Bankinstitut JP Morgan gestern das frühere Headquarter des franzöischen Energieversorgers Gaz de France (GDF) in Paris gekauft. Und US-Investor Pembroke verkündigte vor wenigen Stunden den Kauf von drei Immobilien in Hamburg, erstanden von den Schweden Norrporten.

Neben Investmentthemen standen auch Konzepte für die neue Büroarbeitswelten im Fokus des Interesses von US-Investoren und -eigentümern. Noah Shlaes, Senior Managing Director des amerikanischen Big Players Newmark Grupp Knight Frank (NGKF), hielt im Panel „Next Generation USA Real Estate“ einen ideenreichen Vortrag darüber, welche Kriterien zukünftig ausschlaggebend sein könnten für Büroinvestments. Seiner Ansicht nach werden Kommunikation und Transparenz den Trend zu innerstädtischen Lagen und kleineren Objekten weltweit weiter verstärken. Ähnlich revolutionär sieht er die Entwicklungen im Industriesektor, wo 3D-Drucker zukünftig Prozesse beschleunigen und verschlanken, was sich neben dem Arbeitsmarkt sicherlich auch auf den Markt für Industrieimmobilien auswirken werde.

Nicht nur die amerikanische Immobilienwelt ist in Cannes versammelt. Auch IT-Giganten wie Cisco nutzten die Gelegenheit, bei einem Besuch am Berlin-Stand die deutsche Hauptstadt als hervorragenden IT-Standort und für Start up-Unternehmen zu loben. Investitionen fließen demnach in beide Richtungen des Atlantiks. Und weil Geld ja bekanntlich nicht alles ist und auch Spaß dazu gehört, soll es an manchen US-Ständen auch zu spontanen Flashmobs gekommen sein.