Investmentmarkt Berlin: Klépierre sorgt für rasanten Jahresstart
Der gewerbliche Investmentmarkt in Berlin konnte nach Berechnungen des Immobiliendienstleisters Grossman & Berger im ersten Quartal ein Transaktionsvolumen von rund 1,1 Milliarden Euro verbuchen, ein Plus von rund 125 Prozent. Der rasante Start ins Jahr 2015 lag vor allem an der Übernahme des Shopping-Center-Betreibers Corio durch den französischen Center-Spezialisten Klépierre. Für den weiteren Jahresverlauf erwarten die Researcher von Grossmann & Berger ein Umsatzvolumen auf dem Niveau des Vorjahres (rund 4 Milliarden Euro).
Stärkster Berliner Teilmarkt im ersten Quartal war die Peripherie-Süd. Hier wechselte in Folge der Corio-Übernahme das Shopping-Center Boulevard Berlin für rund 350 Millionen Euro den Eigentümer – der bisher größte Berliner Deal in diesem Jahr. Ansonsten lag der Fokus auf traditionellen Innenstadtlagen. Der zweitgrößte Einzelabschluss – die Veräußerung des Uniqlo-Hauses am Tauentzien – brachte es mit über 100 Millionen Euro immerhin noch auf 9 Prozent des gesamten Investmentvolumens.
Der Teilmarkt Ku’damm und seine Seitenstraßen erreichte insgesamt knapp 19 Prozent. Es folgte der Teilmarkt Mitte 1a, in dem der Verkauf des Büro- und Geschäftshauses „Unter den Linden 74“ für mehr als 70 Millionen Euro hervorstach und der einen Marktanteil von fast 12 Prozent verbuchen konnte. Dahinter rangierten die Teilmärkte Tiergarten mit rund 10 Prozent (106 Millionen Euro) und Friedrichshain mit etwa 8 Prozent (82,5 Millionen Euro).
Spitzenrenditen sinken weiter
Die Spitzenrenditen für Büroobjekte sanken nochmals leicht und erreichten 4,6 Prozent, während die Renditen für Einzelhandelsimmobilien bei 4,5 Prozent stabil blieben. Fast 90 Prozent der Verkäufer kamen im ersten Quartal aus dem Ausland, bei den Käufern lag der Anteil bei rund zwei Drittel. „Auch unter Ausschluss des Sondereffekts durch den Boulevard Berlin wird der Berliner Markt für ausländisches Kapital immer interessanter“, stellte Researcher Ulrich Denk fest.
Mit einem Anteil von über 38 Prozent am Transaktionsvolumen dominierten die REITs das Feld der Käufer, Asset Manager und Privatanleger folgten mit 19 bzw. 18 Prozent des Volumens. Offene Fonds steuerten dagegen nur 13 Prozent zum Transaktionsvolumen bei. Auch bei den Verkäufern lagen die REITs vorn (ca. 40 Prozent), gefolgt von Projektentwicklern (18 Prozent), Privatanlegern (12 Prozent) und Banken (10 Prozent).