Münchens Wohnungsmarkt brummt

In der bayerischen Landeshauptstadt herrscht seit Jahren ein deutlicher Nachfrageüberhang auf dem Wohnungsmarkt. Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware, die starke Zuwanderung und die nach wie vor niedrigen Baufertigstellungszahlen verschärfen den Effekt und werden auch in Zukunft Druck auf die Mieten in München ausüben. Neue Wohnbauprojekte schießen aufgrund der aussichtsreichen Renditen wie Pilze aus dem Boden, dabei wird Wohnraum für verschiedene Bedarfsrichtungen geschaffen. In den letzten Tagen meldeten gleich drei Investoren die Fertigstellung bzw. den vollständigen Verkauf ihrer Münchener Wohnprojekte:

Wohnprojekt Haydn’s vollständig verkauft

In zentraler Münchner Innenstadtlage, in der Haydnstraße, realisierte die HIH Hamburgische Immobilien Handlung GmbH und die brixx projektentwicklung GmbH das Wohnprojekt Haydn’s mit insgesamt 60 Wohnungen, die mit Projektabschluss im März 2015 vollständig verkauft wurden. Die Witte Projektmanagement GmbH steuerte das Bauvorhaben und verantwortete darüber hinaus die Ausschreibung und Vergabe. Das dreigliedrige Wohnensemble mit einer Bruttogrundfläche (BGF) von ca. 10.000 m² entspricht dem KfW-Effizienzhaus 70-Standard der Energieeinsparverordnung EnEV 2009.

Das architektonische Konzept stammt von Kupferschmidt Architekten München. Die Apartments mit Loggien und Balkonen im „Komponistenviertel“ der Ludwigvorstadt umfassen zwischen 55 und 155 m² Wohnfläche. Zu den Erdgeschosseinheiten gehören Terrassen und kleine Stadtgärten. Eine Tiefgarage mit 60 Stellplätzen komplettiert die Anlage.

Bereits im Juli 2014 schlossen HIH, brixx projektentwicklung und Witte Projektmanagement ein Wohnbauprojekt in München gemeinsam ab, das Mona|Co in der Feilitzschstraße 7-9 im Stadtteil Altschwabing. Hier entstand eine Wohnanlage mit 35 Wohnungen sowie Retailflächen im Erdgeschoss und einer Tiefgarage. Witte übernahm auch bei diesem Bauvorhaben mit einer Gesamtnutzfläche von rund 5.000 m² inklusive Ladeneinheiten die Projektsteuerung und Erstellung des Leistungsbildes zur GU-Vergabe.

Flaucher Auen bieten Business-Wohnen im Süden der Stadt

105 komplett möblierte Apartments und damit 3.300 m² Wohnraum wurden neu in der Schäftlarnstraße 135 im Münchener Stadtteil Thalkirchen geschaffen. Hierfür wurde die ehemalige, an die Rinecker Kliniken angegliederte Pension umgewidmet. Investor ist die Forchheimer Unternehmensgruppe Engelhardt.

Das Gesamtensemble besteht aus zwei viergeschossigen Gebäuden, die im Erdgeschoss über einen Empfangsbereich verbunden sind. Auf beide Häuser verteilen sich insgesamt 105 Apartments, die in drei verschiedenen Apartmentgrößen von 24 bis 48 m² angeboten werden. Gleichzeitig werden multiple Mieterservices geboten wie z.B. ein 24h-Concierge-Service, ein eigener Fitness- und Massage-Bereich oder die Washing-Lounge und die Food-Lounge.

Zielgruppe des Objektes sind Wohnungssuchende, die für einen begrenzten Zeitraum nach München kommt – in der Regel ist das länger als sechs Monate – und auf der Suche nach einem komplett ausgestatteten Apartment sind. Als potenzielle Käufer werden Kapitalanleger adressiert, die renditestark in diese neue Assetklasse investieren wollen. Die Wohnungspreise (samt Möblierung) variieren zwischen 206.100 und 451.000 Euro.

Großprojekt der Bayerischen Hausbau: Neue Wohnungen im Herzen der Altstadt

In einem weitaus früheren Projektstadium befindet sich ein Neubau mit 60 Wohneinheiten und kleineren Gewerbeeinheiten in der Münchener Innenstadt. Die Siegerentwürfe für das Gebäude in der Prannerstraße 4 stehen inzwischen aber fest. Zehn renommierte, langjährig etablierte sowie auch junge Architekturbüros waren seit November 2014 im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs eingeladen, einen Entwurf für das hochwertige Wohn- und Geschäftshaus mit Innenhofbereich zu erarbeiten. Der Neubau ist Teil des Gesamtensembles, das die Bayerische HausbauHypoVereinsbank erworben hat . Mit dem ersten Preis für das Wohn- und Geschäftshaus wurden Diener & Diener Architekten zusammen mit Vogt Landschaftsarchitekten AG (Zürich) ausgezeichnet . Dieser Architekturentwurf bildet nun die Grundlage für die weitere Planung. Den zweiten Preis erhielten Hild und K Architekten (München) mit lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh (München). Auf den dritten Platz kam Tim Hupe Architekten mit Müller Illien Landschaftsarchitekten GmbH.

Urbaner Stadtbaustein mit Wohn- und Gewerbeflächen

Der sechsgeschossige Wohnneubau auf dem rund 2.200 m² großen Teilgrundstück integriert auf rund 9.300 m² Geschossfläche Apartements sowie Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Wohnungsgrößen von 60 m² bis 160 m². Über eine Empfangshalle gelangen die zukünftigen Bewohner in einen Innenhof, der über ein Vestibül mit einem weiteren Hof verbunden ist. Über das Vestibül werden die Wohneinheiten durch zwei großzügig angelegte Trep-penhäuser erschlossen. In der zweigeschossigen Tiefgarage mit insgesamt rund 90 Stellplätzen ist für jede Wohneinheit mindestens ein Stellplatz vorhanden. Im Erdgeschoss des Gebäudes werden auf rund 900 m² Flächen für kleine Laden- und Büroeinheiten entstehen.

Eine Mischung aus Wohnen, Hotel, Büro, kleinen Läden und Parken

Auf dem insgesamt 8.300 m² großen Gesamtareal an der Kardinal-Faulhaber-, der Pranner- und der Salvatorstraße plant die Bayerische Hausbau – wie auf einer Bürgerinformationsveranstaltung im Oktober 2014 vor Auslobung des Wettbewerbs angekündigt – eine gemischt genutzte Entwicklung, die neben dem Neubau mit Wohn- und Gewerbeflächen zudem ein Hotel, Büros und Parkflächen integriert.

Das Ensemble, das derzeit noch den Firmensitz der HypoVereinsbank beherbergt, umfasst auf insgesamt rund 30.000 m² Geschossfläche neben dem Gebäude in der Prannerstraße 4/Salvatorstraße 13, das in den siebziger Jahren erbaut wurde und dem Wohnneubau weichen wird, den Neubarockbau der ehemals königlichen Filialbank beziehungsweise Bayerischen Staatsbank an der Kardinal-Faulhaber-Straße 1, das Palais Neuhaus-Preysing mit seiner streng gegliederten Rokokofassade an der Prannerstraße 2, ein Bürogebäude am Salvatorplatz sowie die Salvator-Parkgarage. Für die Gebäude an der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 und für das Palais Neuhaus Preysing plant die Bayerische Hausbau auf insgesamt rund 20.000 m² Geschossfläche ein Fünf-Sterne-Hotel mit rund 150 Zim¬mern und Suiten, Gastronomieflächen, sowie einem Spa-Bereich. Die prunkvollen historischen Fassaden der Gebäude ebenso wie die unter Denkmalschutz stehenden Bauteile bleiben dabei vollständig erhalten. Aktuell laufen Gespräche mit ausgewählten potenziellen Hotelbetreibern.

Das Gebäude im Norden am Salvatorplatz 3 bleibt ebenfalls bestehen. Es soll auf 2.300 m² Geschossfläche weiterhin Platz für Büroeinheiten bieten. Gleiches gilt für die öffentliche Salvator-Parkgarage mit rund 460 Stellplätzen.

Die Bauanträge für das Wohn- und Geschäftshaus sowie für das Hotel plant die Bayerische Hausbau im Herbst 2015 einzureichen. Der Beginn der Bauarbeiten ist nach dem Auszug der HypoVereinsbank in den dann fertig gestellten HVB-Tower für 2016 geplant. Die Fertigstellung des Wohn- und Geschäftshauses ist für Ende 2019 vorgesehen.