59 Prozent der 2015 weltweit erstmalig in einer neuen Stadt vertretenen Einzelhandelsmarken kommen aus Europa. Dies ist ein Ergebnis des CBRE Reports „How Global is the Business of Retail“. Damit sind europäische Einzelhandelsmarken im Schnitt in mehr als 20 Ländern und fast 50 Städten präsent. Die wichtigsten Märkte für europäische Einzelhändler außerhalb Europas befanden sich in Ostasien und im Nahen Osten. „Insgesamt haben die europäischen Einzelhandelsmarken noch viel Potential für weitere internationale Expansionen“, sagt Jan Linsin, Head of Research Germany bei CBRE. „Während 87 Prozent der Marken aus der Region Amerika auch in den Regionen Asien und Europa vertreten sind, gilt dies nur für 53 Prozent der Marken aus Europa.“
In Deutschland sind fast 50 Prozent aller internationalen Einzelhandelsmarken präsent. Damit kann Deutschland (Platz 5) leicht auf Großbritannien aufschließen, das mit 57,5 Prozent seinen ersten Platz beibehält. Mit einem Wachstum von 0,9 Prozentpunkten wächst die Präsenz internationaler Einzelhandelsmarken in Deutschland stärker als in jedem anderen europäischen Markt in den Top 10. Im Städteranking ist Berlin die in Deutschland von internationalen Einzelhändlern am umfassendsten durchdrungene Stadt. „Bereits 43 Prozent aller internationalen Marken sind in Berlin präsent. Gleichzeitig nutzen einige Einzelhandelsmarken die dezentrale Struktur Deutschlands, um sich erst einmal in anderen Städten zu probieren bevor sie sich in die Hauptstadt wagen“, erklärt Andreas Malich, Head of Retail Agency East bei CBRE in Deutschland. „Es wird also noch spannende Entwicklungen geben, wenn diese und weitere internationale Marken den Einzelhandel in Berlin bereichern. Allein 2015 sind in Berlin zehn neue Marken hinzugekommen.“ Internationale Einzelhändler planen auch 2016 umfassende Expansionen in Berlin und Deutschland. Laut der kürzlich von CBRE veröffentlichten Befragung von Einzelhandelsmarken „How Active are Retailers Globally“ ist Deutschland im Jahr 2016 für Einzelhandelsmarken der attraktivste Expansionsstandort weltweit.
Die größten Zuwächse gab es derweil in Hong Kong: 73 internationale Marken haben sich 2015 erstmals für Geschäfte in dem zu China gehörenden Stadtstaat entschieden. Mit 63 Neueröffnungen folgt Singapur auf Platz zwei. Die von China ausgehende Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik hat in beiden Städten zu einem Rückgang bei den Spitzenmieten in den Toplagen geführt. Dies ermöglicht Mode- und Accessoiremarken aus dem mittleren Segment, Chancen in Hong Kong und Singapur wahrzunehmen. Tokio, im Vorjahr noch auf Platz eins, erreichte mit Neueröffnungen von 57 Marken Platz drei. Die drei Städte finden sich außerdem zusammen mit London (Platz 1) und Berlin (Platz 10) in den Top 10 der Städte mit den meisten internationalen Marken wieder.