Das Ergebnis ist eindeutig: Mit großer Mehrheit plädierten die Fach- und Sachpreisrichter bei der finalen Abstimmung des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs um das ehemalige OSRAM-Gelände für die komplette Neubebauung nach der Planung von Ortner & Ortner Baukunst. Das Unternehmen hatte sich bereits im Oktober 2015 deutlich gegen zwölf weitere renommierte Architekturbüros aus Deutschland und der Schweiz durchgesetzt. Beide Entwürfe des Berliner Architekturbüros, eine Variante der kompletten Neubebauung und eine Variante der Integration des denkmalgeschützten OSRAM-Hauses, überzeugten die Fachjury gleichermaßen, so dass die finale Entscheidung vertagt wurde.
Erst nach der umfassenden Ausarbeitung inklusive Machbarkeitsprüfung beider Konzepte, die Ortner & Ortner gemeinsam mit TOPOTEK 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten (Berlin) entwickelte, kam die Fachjury zu einem Ergebnis. Die Entscheidung der Fachrichter unter Vorsitz von Prof. Markus Allman vom Münchner Architekturbüro Allman Sattler Wappner fiel eindeutig zugunsten der Neubebauung aus. Das Konzept überzeugte nicht nur aus städtebaulicher, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht die Experten. Nach umfangreicher Beschäftigung kam man zu dem Ergebnis, dass das ehemalige OSRAM-Haus sowohl aus energetischen als auch statischen Gründen in seiner Substanz nicht zu erhalten ist.
Auf der Grundstücksfläche sieht das Neubaukonzept fünf Bauquartiere mit einer Geschossfläche von ca. 38.000 qm vor. Jedes Quartier besteht aus drei bis sechs Hauselementen, die sich etwa einen Meter auf einer Scholle stehend über das Parkniveau erheben und durch ihre zentralen Zwischenräume eine angenehme Durchlässigkeit im Quartier mit Blick zu den Isarauen schaffen. Die Hausgruppen auf den Quartiersschollen werden so entlang der Candidstrasse zusammengefasst, dass sie sich in ihrer Höhe abwechseln, aber dennoch zusammen mit zwei verglasten Durchgängen einen wirksamen Schallschutz gegenüber dem Mittleren Ring entwickeln. Die einzelnen Quartiere werden sich dabei locker in die großzügigen Grün- und Freiflächen einfügen – geplant sind sowohl private, als auch öffentliche und halb-private Bereiche unter anderem im direkten Übergang zu den Isarauen. Durch Flachdachkonstruktionen besteht zudem die Möglichkeit in einigen Bereichen private Dachgärten zu gestalten.
Der Wettbewerb, der von der ABG-Unternehmensgruppe in Kooperation mit der Büschl Unternehmensgruppe ausgelobt wurde, erfolgte in enger Abstimmung mit der Stadt München und dem Denkmalschutz. Das Neubaukonzept mit klarem städtebaulichem Ansatz von Ortner & Ortner Baukunst in Zusammenarbeit mit TOPOTEK 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten kann im Referat für Stadtplanung und Bauordnung (Blumenstraße 28b, 80331 München) besichtigt werden. Am 21. Dezember 2015 eröffnet Frau Prof. Merk dort gemeinsam mit den Bauherren und Architekten um 18.15 Uhr die öffentliche Ausstellung.