Mittelgroße Städte werden interessant

Während etwa in der Bankenstadt Frankfurt/Main Ende Oktober 12,3 Prozent der Büroflächen unvermietet waren und selbst sogar in der Hauptstadt und München die Leerstandsrate mehr als 7,2 Prozent betrug, hatten in Bremen nur 3,2 Prozent der Flächen keinen Nutzer, sagt der Researcher. „Auch in anderen mittelgroßen Städten wie Essen oder Rostock liegen die Leerstandsraten deutlich unter sechs Prozent.“

Der Grund dafür: „Unternehmen in mittelgroßen Städten planen ihren Flächenbedarf sehr langfristig und schließen deshalb Mietverträge über zum Teil mehr als zehn Jahre ab“, sagt Schmidt. Hingegen würden immer mehr Büronutzer in den Metropolen kürzere Mietverträge bevorzugen, weil sie oft nicht wissen, ob sie in den nächsten Jahren expandieren oder schrumpfen werden. „Besonders extrem ist die Situation in Berlin, wo Firmen aus der IT-Branche keine Mietverträge über mehr als drei Jahre unterzeichnen wollen.“

Deshalb zögern wiederum Investoren, in die Randlagen der A-Städte auszuweichen, und kaufen, wie die Fondstochter der Deutschen Bank mit dem PalaisQuartier, lieber Topobjekte mit hochkarätigen Mietern in den besten Lagen. „Für risikoaverse Investoren kann es vernünftiger sein, zu vier Prozent in absoluter Toplage, als zu fünf Prozent in Randlagen zu investieren“, sagt CBRE-Experte Klein.

Zu diesen vorsichtigen Akteuren zählt die MEAG, der Vermögensmanager der Versicherungskonzerne Münchner Rück und Ergo. „Wir setzen prinzipiell auf qualitativ hochwertige Objekte in erstklassigen Lagen, halten diese über den gesamten Lebenszyklus und setzen dabei auf langfristigen Wertzuwachs“, sagt MEAG-Geschäftsführer Günter Manuel Giehr. „Wir weichen deshalb nicht für ein bisschen Mehrrendite auf schlechtere Lagen oder Qualitäten aus, denn dies sind gerade die Immobilien, die im nächsten Abschwung am meisten leiden werden.“