834 Millionen Euro: So viele Kapitaltransaktionen wurden im letzten Jahr im Bereich „Pflegeimmobilie“ getätigt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von drei Prozent, so eine aktuelle Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE GmbH vom Januar. Bei Investitionen in diesem Markt spielen Immobilienfonds die Hauptrolle. Gründe für die Beliebtheit der Assetklasse „Pflegeimmobilie“ sind vor allem der stetig wachsende Markt „Pflege“ sowie die hohen Anfangsrenditen. Von dieser Entwicklung können auch private Anleger profitieren, die ohne einen Investmentfonds investieren wollen, erklärt Patrick Holze, einer der Gründer des Portals marktplatz-pflegeimmobilie.de. „Gerade als Altersvorsorge und Alternative zur Eigentumswohnung sind Pflegeappartements für private Anleger eine interessante Geldanlage“, so der Experte.

Konstant wachsender Markt

An den Börsen herrscht dagegen gedämpfte Stimmung: Die Kurse stürzen stetig ab; erst am 11. Februar 2016 fiel der DAX auf den tiefsten Stand seit 16 Monaten. Das Börsenbarometer beklagt einen Wertverlust von gut 18,5 Prozent seit Jahresbeginn. „Wer gerade risikoarm und langfristig investieren möchte, braucht starke Nerven“, so Holze. Ob das stetige Auf und Ab in naher Zukunft ein Ende hat, ist schließlich ungewiss. Viele Einflussfaktoren, wie beispielsweise der niedrige Ölpreis oder Chinas schwächere Konjunktur, halten Anleger zurück und beeinflussen die deutsche Börse nachhaltig. „Der relativ stabile und wachsende Markt ‚Pflege‘ gibt Anlegern laut XI. Sozialgesetzbuch die Sicherheit, die derzeit im Börsenhandel nicht zu erwarten ist“, erklärt Holze.

Ohne Fonds investieren

Dass der Markt „Pflege“, insbesondere Pflegeimmobilien, eine aussichtsreiche Assetklasse darstellt, zeigt die Auswertung des Marktes durch das Beratungsunternehmen CBRE. Wer an diesem Markt partizipieren möchte, kommt auf den ersten Blick nicht an einem Fondsinvestment vorbei. „Ein Trugschluss: Eine weitgehend unbekannte Möglichkeit für Anleger ist ein Direktinvestment in eine Pflegeimmobilie durch den Kauf eines Pflegeappartements“, so Holze. „Bei Pflegeimmobilien handelt es sich laut XI. Sozialgesetzbuch um förderungswürdige Sozialimmobilien, in denen Anleger ein Pflegeappartement nach dem Wohnungseigentumsgesetz erhalten. Dieses wird ins Grundbuch eingetragen und kann somit vererbt, verschenkt oder beliehen werden“, erläutert der Experte.

Höhere Sicherheit und geringer Zeitaufwand

Anleger profitieren somit einerseits von den Sicherheiten, die ihnen eine Investition in Immobilien bietet, andererseits auch vom wachsenden Markt „Pflege“. Für Instandhaltungsmaßnahmen und Anliegen der Bewohner kommt der Betreiber auf. Zusätzlich erhält der Kapitalgeber ein sogenanntes bevorzugtes Belegungsrecht für sich und nahe Angehörige in allen Heimen des Betreibers. „Dadurch dient eine derartige Geldanlage nicht nur als finanzielle Altersvorsorge, sondern auch als Chance, dem Trend von immer längeren Wartelisten für einen Pflegeheimplatz entgegenzuwirken“, sagt Holze.