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Umsatzrekord und sinkende Renditen am Markt für Logistikflächen

Logistik Posted on 24 Feb, 2017 11:57:59

23.02.2017 Umsatzrekord und sinkende Renditen am Markt für Logistikflächen

DIP – Deutsche Immobilien-Partner hat den deutschen Markt für Logistikflächen analysiert. 2016 wuchs das BIP in Deutschland um 1,9%, Prognosen gehen für 2017 von +1,3% aus. Deutschland bleibt damit Motor der europäischen Wirtschaftsentwicklung. Auch der Einzelhandelsmarkt in Deutschland wuchs 2016 um nominal 2,5% auf rd. EUR 486 Mrd. Davon entfallen mittlerweile etwa elf Prozent auf den Online-Handel, dessen Anteil pro Jahr weiter um etwa einen Prozentpunkt wächst. Zwar ist bei Teilbranchen wie Büchern bereits eine Sättigung zu spüren, beim täglichen Bedarf inkl. Lebensmitteln gewinnt Online dagegen erst zunehmend an Bedeutung.

Insgesamt hat dies entsprechende Auswirkungen auf das Logistik-Segment:

• Neben steigenden Entwicklungs-, Vermietungs- und Investmentzahlen bei „klassischen“ Logistik-Immobilien beobachtet DIP auch eine konzeptionelle Differenzierung und Weiterentwicklung für die integrierte Abwicklung in Fulfilment Centern. Same-Day-Delivery und „online-bestellt, im Shop abgeholt“-Konzepte führen zu immer kleinteiligeren und kundennäheren Logistikflächen, wie die jüngsten Anmietungen von Amazon (für Prime Now), ebay und LIDL in Metropolen wie Berlin und München klar belegen. Dabei gewinnen auch „dark stores“ besonders für verderbliche Waren an Bedeutung.
• Gleichzeitig werden in Fulfilment-Centern – Mischformen von Lager-/Transport- und Büroimmobilie – für große Online-Händler wie Amazon (inzwischen weltweit zehntgrößter Händler) und Zalando nicht nur der Warenumschlag, sondern auch Teile der Wertschöpfungskette von Bestellannahme über Konfektionierung, Lieferung und Abrechnung bis zur After Sales-Kundenbetreuung von Hunderten Mitarbeitern im Schichtbetrieb erbracht.
• Jährlich werden zusätzliche moderne Logistikflächen in der Größenordnung von 4 Mio. m² benötigt. Da vom Gesamtbestand von bundesweit rd. 300 Mio. m² nur etwa 50 Mio. m² (knapp 17%) ausreichend modern und nachhaltig (drittverwendungsfähig) und damit für „klassische“ Investoren strukturell geeignet sind, setzen Produzenten, Händler und Logistikdienstleister zunehmend in Neuentwicklungen die Modernisierungs¬erfordernisse gemeinsam mit spezialisierten Entwicklern und Investoren um.

Diese Entwicklungen fördern Investoren- und Flächennachfrage im Logistik-Segment:

• 2016 wurden ca. 6,7 Mio. m² Logistikfläche in Deutschland vermietet bzw. für Eigennutzer neu erstellt – ein neuer Umsatzrekord. Gegenüber 2015 (6,2 Mio.m²) bedeutet dies ein Plus von 8%. Vor allem in den Big Five-Regionen beruhte dieser auf fast 40% Neubauten/Projektentwicklungen, im Rhein-Ruhr-Gebiet steuerten diese sogar über drei Viertel des regionalen Rekord-Umsatzes von fast 1 Mio. m² bei.
• Das bundesweit erzielte Transaktionsvolumen im Investment-Segment „Logistik“ stieg 2016 gegenüber dem bereits hohen Vorjahreswert erneut um 8% auf rd. EUR 4,7 Mrd. (2015: EUR 4,3 Mrd.; 2014: EUR 3,7 Mrd.). Der Anteil am gesamten Gewerbeinvestmentmarkt stellt sich auf rd. 9%.
• Analog zur starken Nachfrage zog das Preisniveau im Jahresverlauf 2016 an, so dass die Spitzenrendite für erstklassige Logistikanlagen im Mittel der 15 von DIP analysierten Standorte (Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Magdeburg, München, Nürnberg, und Stuttgart) auf rd. 6,1% p.a. nachgab (2015: 6,5% p.a.).
• Ungeachtet des knappen nachfragegerechten Angebots an modernen Logistikflächen erhöhte sich die Spitzenmiete im Mittel der DIP-Standorte bislang nur moderat auf EUR 5,32/m² (2015: EUR 5,16/m²).

Spitzenrenditen für Logistikobjekte sinken auf breiter Front

Da die hohe Nachfrage immer stärker auf sehr moderne Flächen fokussiert, steigt der Anteil der Projektentwicklungen, die bei üblicherweise hoher Vorvermietung nur zum geringsten Teil spekulativ auf den Markt kommen. Diese bleibende Knappheit an modernen Flächen stärkt auch weiterhin das Miet- bzw. Kaufpreisniveau.
Gleichzeitig bieten marktgerechte Logistik-Investments ungeachtet sinkender Renditen gegenüber anderen Asset-Klassen, z.B. gegenüber Renditedelta gegenüber Büros, eine um zwei und mehr Prozentpunkte bessere Rendite-Performance. Entsprechend nutzen Entwicklungsspezialisten und Investoren diese Asset-Klasse bei immer besserer Objekt- und Markt-Transparenz erfolgreich zur Diversifizierung Ihrer Anlagebestände.

• Die teuersten Städte, gemessen an den Spitzenrenditen für Top-Logistikobjekte, sind München und Hamburg mit 5,3% sowie und Frankfurt a.M. mit 5,4%. Wenig günstiger liegen Berlin und Köln mit 5,5% sowie Stuttgart mit 5,6%. Die Renditen gaben hier gegenüber 2015 um ca. 40-50 Basispunkte (bps) nach.
• Leicht unter dem DIP-Mittel liegen Top-Logistik-Objekte in Düsseldorf (5,9%), Hannover, Karlsruhe und Leipzig (je 6,0%), wenig darüber in Bremen (6,2%) und Nürnberg (6,5%). Die Spitzenrendite sank hier jeweils um 30-40 bps.
• Höhere Spitzenrenditen weisen Top-Logistik-Objekte nur noch in Essen (6,7%) bzw. Dresden (7,2%) auf, während Magdeburg (8,8%) deutlich darüber liegt. Die Spitzenrenditen sanken hier jeweils um 20 bps.

Gezielte Investment-Chancen ergeben sich, wenn man berücksichtigt, dass in Abhängigkeit von der Qualität der Mietverträge (Miete, Laufzeit, Mieterbonität) und des Objektes (Lage, Typ-Drittverwendung, Struktur-Alter, Zustand) die Anfangsrenditen in der Regel über der Top-Spitzenrendite streuen, und zwar bis etwa 2%-Punkte an den Top-Standorten bzw. bis 4%-Punkte an den anderen Standorten.

Anziehendes Grundstückspreisniveau

Veränderte sich das vergleichsweise preiswerte Bodenpreisniveau für gewerbliche Entwicklungen lange Zeit lediglich moderat, gerät es nun zunehmend in den Sog der allgemeinen Immobilienpreissteigerungen. So stellen sich in den 15 von DIP analysierten Märkten die mittleren Gewerbebaulandpreise inzwischen im Mittel auf EUR 198,-/m² (2015: EUR 172,-/m²; +15%). Ohne München und Stuttgart läge das Ergebnis deutlich niedriger bei EUR 142,–/m² (+8%).

• Die teuerste Stadt ist München mit nunmehr EUR 660,-/m², danach folgen Stuttgart (EUR 470,-/m²) und Frankfurt (EUR 325,-/m²).
• Im Mittelfeld liegen Düsseldorf (EUR 280,-/m²), Karlsruhe (EUR 180,-/m²), Nürnberg (EUR 170,-/m²), Hamburg (EUR 160,-/m²), Köln und Hannover (jeweils EUR 140,-/m²).
• Günstiger fallen aus: Berlin (EUR 95,-/m²), Essen (EUR 95,-/m²), Dresden (EUR 85,-/m²), Leipzig (EUR 75,-/m²) und Bremen (EUR 65,-/m²).
• Am günstigsten sind Gewerbegrundstücke im Mittel in Magdeburg (EUR 40,-/m²).

Wegen der steigenden Preise gibt es vielerorts in zentralen Lagen Engpässe, Großflächen werden weiter in die Peripherie gedrängt. Die Verdichtung von Standorten für die „last mile“ der Same-Day-Delivery, sei es an Endkunden oder Multi-Channel-Abholstandorte („Offline geht Online“), erfolgt auf deutlich höherpreisigen, näher an den Innenstädten gelegenen, aber auch deutlich kleineren Flächen.

Kontinuierlich steigendes Mietniveau

Der wachsende Anteil qualitativ höherwertiger Neubauten und der begrenzte Markt führen zu höheren Mieten sowohl an Top-, als auch an B-Standorten. Nach einer eher stabilen Phase stiegen die Spitzenmieten der DIP-Standorte von EUR 5,16/m² in 2015 im Mittel um 3% auf EUR 5,32/m² in 2016 an.

• Mietpreisführer sind die wirtschaftsstarken, räumlich limitierten süddeutschen Standorte München (EUR 6,80/m²) und Stuttgart (EUR 6,60/m²), gefolgt von Frankfurt (EUR 6,10/m²), Hamburg (EUR 6,-/m²) und Düsseldorf (EUR 5,90/m²), das einen erheblichen Mietsprung aufwies
• Köln (EUR 5,60/m²), Karlsruhe (EUR 5,30/m²) und Nürnberg (EUR 5,20/m²) positionieren sich nahe dem DIP-Mittel, während Flächen in den Räumen Berlin (EUR 4,90/m²), Essen (EUR 4,80), Hannover, Leipzig (je EUR 4,70/m²) und Dresden (EUR 4,60/m²) günstiger anzumieten sind.
• Nürnberg (EUR 5,-/m²), Berlin (EUR 4,80/m²), Dresden, Essen und Leipzig (alle EUR 4,70/m²) bieten zunehmend gute Mietkonditionen, noch darunter liegen Hannover (EUR 4,50/m²) und Bremen (EUR 4,40/m²).
• Am günstigsten sind Bremen (EUR 4,40/m²) und Magdeburg (EUR 4,20/m²).

Perspektiven

• Die Nachfrage nach leistungsfähigen, modernen Logistikflächen steigt weiter. Daher verzeichnen moderne Logistikanlagen trotz erheblicher Flächenentwicklungen weiterhin nur minimale Leerstände.
• Da das Renditeniveau gegenüber Wohn- und Büroimmobilien weiterhin attraktiv bleibt, und Logistikimmobilien eine wirtschaftliche Anlage-Diversifikation bei objektiv immer besser abschätzbaren Risiken erlauben, steigen die Investments in diese Asset-Klasse sowohl in den klassischen Großstandorten wie auch in kleineren, verkehrsgünstigen Standorten in innenstadtnäheren Lagen.
• Dabei werden für optimale Nutzungsflexibilität (Stichworte Nutzungsänderung, Nachvermietung) gute Infrastruktur-Anbindung, großzügige Betriebszeiten, günstiges Lohnkostenniveau bei gutem Arbeitskräftepotential und nicht zuletzt eine moderne Ausstattung von Hallen gefordert.



PRIVATE SPORTWETTEN IN HAMBURG

Sport-Wettbüros Posted on 29 Jan, 2017 10:37:39

– Stadt Hamburg will 75 »illegale« Büros schließen –

Den privaten Wettbüros gehts an den Kragen. Etwa 75 solcher Läden gibts in der Stadt. Doch Finanzsenator Wolfgang Peiner (CDU) besteht auf das staatliche Wettmonopol, will die bisher geduldeten „illegalen“ Wettbüros dichtmachen!

Wir haben alle privaten Anbieter per Untersagungsverfügung zur unverzüglichen Schließung aufgefordert. Und neue Genehmigungsanträge verweigern wir“, sagt Peiners Sprecher Sebastian Panknin. Die Finanzbehörde beruft sich dabei auf das „Sportwetten-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichts.

Die Karlsruher Richter hatten Ende März einen besseren Schutz von Spielsüchtigen eingefordert. Bis Ende 2007 haben die Länder jetzt Zeit, die Werbung für ihre „Oddset“-Sportwetten einzuschränken. Sonst ist es aus mit dem staatlichen Wettmonopol, drohten die Richter.

Derweil denkt die private Konkurrenz gar nicht daran, sich ihr Geschäft vermiesen zu lassen. Stefan Fraatz, Geschäftsführer von „Arena Sportwetten“, zur MOPO: „Unsere fünf Läden in Hamburg bleiben bis auf weiteres geöffnet.

Erst recht, nachdem das Hamburger Verwaltungsgericht die Zwangsschließung eines privaten Wettbüros untersagt hat.“

Läuft Peiners Verfügung also ins Leere? Rechtsanwalt Guido Bongers, der das Urteil vor dem Verwaltungsgericht erstritt, geht davon aus. Er hält das Vorgehen der Behörden für „willkürlich“, wirft ihnen vor, die privaten Anbieter unter falscher Auslegung des Karlsruher Urteils vom Markt drängen zu wollen.

Schließlich werde noch immer bundesweit für „Oddset“-Wetten geworben.

Bongers empfiehlt privaten Wettbüros deshalb, ihre Läden erst dann zu schließen, „wenn der Staat seine Hausaufgaben gemacht hat“.

– Quelle: http://www.mopo.de/20203838 ©2017



Warum auf einmal so viele Wettbüros eröffnen

Sport-Wettbüros Posted on 29 Jan, 2017 10:25:53

Von Matthias Rebaschus und Alexander Schuller

Mit dem überarbeiteten Glücksspielstaatsvertrag könnte sich die Zahl der Wettbüros bis Jahresende vervielfachen. Gefahr besonders für junge Leute.

Hamburg. Weder der graue Himmel und das fahle Licht, noch das aktuelle Sportprogramm vermögen an diesem kalten Februarnachmittag die Wettlust der Hamburger zu fördern. Gerade mal sechs Kunden, fünf Männer und eine Frau, haben sich im neuen „Flagship-Store“ des Sportwettenanbieters Tipico am Poßmoorweg 5 in Winterhude eingefunden. Wenn jedoch die Bundesliga spiele oder die Champions League, dann werde es brechend voll, bemerkt Stefan Meurer, der Geschäftsführer von Tipico Deutschland, Marktführer unter Deutschlands Wettanbietern

Die Wandfarbe Rot dominiert diese gut 200 Quadratmeter große Wettannahmestelle, der Laminatfußboden in Schiffsplankenstruktur ist in dezentem Grau gehalten, und die funktionellen Möbel könnten auch in einem sozialpädagogischen Seminarraum stehen. Allerdings darf bei Tipico (noch) geraucht werden. Neben den Aschenbechern sind Wettscheine und rote Plastikkugelschreiber mit dem Tipico-Werbeaufdruck drapiert; unübersehbar sind auch die fünf signalroten Wettautomaten, Terminals genannt, denen man seinen Tipp anvertrauen kann. Das funktioniert aber auch persönlich, bei einer freundlichen Dame an einem Tresen. Kaffee kommt für 60 Cent pro Becher aus dem Automaten, auch Süßigkeiten, Erdnüsse oder Chips. Nervennahrung.

Auf fünf großen Flachbildschirmen flimmern Sportübertragungen aus aller Welt: Tennis aus Miami, Fußball aus Israel, Golf aus Südafrika. Daneben informieren Monitore über die Art und die Quoten der Wetten, die aktuell angeboten werden. Auf den ersten Blick ist das Ganze ziemlich verwirrend. Bei jeder Sportwette, die auch als „Kompetenzwette“ oder, wie in Österreich, als „Geschicklichkeitsspiel“ definiert wird (und dort aus diesem Grund nicht unter die Bezeichnung „Glücksspiel“ fällt), geht es darum, das Ergebnis eines sportlichen Wettbewerbs richtig vorherzusagen – also wie ein Fußballspiel endet, welches Pferd ein Rennen gewinnt oder ob Sebastian Vettel auch in der kommenden Saison seinen Weltmeistertitel in der Formel 1 verteidigen kann. Die Gewinnquoten werden vom Wettanbieter vorgegeben und orientieren sich stets an der Wahrscheinlichkeit des jeweiligen Spielausgangs. Das heißt: Wer vor Beginn der 50. Bundesligasaison bei einem Wettanbieter darauf gesetzt hat, dass der Favorit FC Bayern München Deutscher Meister werden würde, bekäme für zehn Euro Einsatz im Durchschnitt gerade mal 11,50 Euro ausbezahlt. Wer dagegen auf den Außenseiter HSV gesetzt hat, würde im Falle der richtigen Vorhersage je nach Quote zwischen 25 und 32 Euro gewinnen. Der Minimaleinsatz für eine Wette bei Tipico beträgt 20 Cent.

Doch das ist der einfache Teil. Die meisten Zocker mögen es komplizierter und damit riskanter: So können zum Beispiel mehrere Fußballspiele miteinander kombiniert werden. Stimmen alle Ergebnisse, steigt der Gewinn gewaltig – vor allem wenn hohe Außenseiterquoten getippt und richtig vorhergesagt werden. Doch ist nur ein Ergebnis falsch, ist der Einsatz weg. Bei sogenannten „Systemwetten“, mit oder ohne „Handicap“ oder „Übertore“, wird das Ganze noch raffinierter. Besonders beliebt – weil hochspekulativ – sind aber die Live-Wetten. So können während einer Fußballübertragung Hunderte von Wetten abgeschlossen werden – bei sich ständig verändernden Quoten – je nach Spielstand. So konnte man bei Tipico zum Beispiel nach dem 1:4 Anschlusstreffer der Schweden im letztjährigen WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland in Berlin noch auf ein – ziemlich unwahrscheinliches – Unentschieden tippen. Gewagt haben das jedoch nur ganz Wenige – aber die sackten dann durch das tatsächliche 4:4 den 22-fachen Einsatz als Gewinn ein.

Doch Live-Wetten bergen nach Ansicht der Kritiker grundsätzlich zwei Gefahren: Zum einen würden dadurch der Wett-Manipulation Türen und Tore geöffnet, allerdings nicht in den hochklassigen Fußballligen oder bei hoch dotierten Veranstaltungen wie beispielsweise Grand-Slam-Tennisturnieren. Die Gefahr lauert da, wo Profisportler weniger verdienen, dort, wo Fußballprofis in der zweiten ukrainischen Liga im Auftrag eines kriminellen Wetter-Konsortiums mit großer Wahrscheinlichkeit schon nach zehn Sekunden Spielzeit zur Blutgrätsche ansetzen würde – für eine Handvoll Extra-Euro. Oder wie wollte man etwa dem 456. oder 769. der Tennisweltrangliste während des Achtelfinales eines Satellitenturniers im luxemburgischen Bad Mondorf nachweisen, dass er sich bestechen ließ, um dann viermal hintereinander daneben oder ins Aus zu schlagen und so absichtlich ein Spiel „zu Null“ zu verlieren – weil die Wettmafia auf dieses „Ereignis“ weltweit Wetten platziert hatte?

Stefan Meurer reagiert auf solche Manipulationsversuche verärgert. „Diese kriminellen Machenschaften schaden nicht nur dem Sport, sondern massiv unserem Geschäft“, sagt er. Aus diesem Grund gebe es automatisierte Kontrollinstanzen, die ständig verfeinert würden: „Unsere Computerprogramme reagieren extrem sensibel auf ungewöhnliche Bewegungen. Wenn wir plötzlich viele hohe Wetteinsätze auf eigentlich unattraktive Veranstaltungen registrieren, schlägt das System sofort Alarm – und dann canceln wir diese Wette.“

Für Spielsüchtige sind jedoch meist nur diejenigen Glücksspiele oder Sportwetten interessant, die eine hohe Ereignisfrequenz aufweisen. Die Faustregel lautet: Je schneller Einsätze getätigt werden können und das Ergebnis vorliegt, desto höher ist auch die Stimulation, ganz gleich ob gewonnen wird oder verloren. Bei den Sportwetten gehört dieser Part dem Live-Tipp.

Torwart-Titan Oliver Kahn blickt etwas grimmig von einem überdimensionalen Foto auf die Szenerie hinunter: Mit ihm hat der Branchenriese Tipico sich eine imagefördernde Identifikationsfigur gesichert. Kahn soll die sprichwörtliche, unbestechliche Zuverlässigkeit suggerieren. An der gegenüberliegenden Wand hängt – wie gesetzlich vorgeschrieben – die plakative Mahnung an alle Sportwetter, dass sich aus ihrem vermeintlichen Vergnügen jederzeit ein schwerwiegendes Problem entwickeln kann – die Spielsucht. Doch damit ist Meurer nicht ganz einverstanden. „Wir holen die Leute bei ihrer Emotionalität ab und bieten ihnen hier ein Gemeinschaftserlebnis. Ich tue mich da mit dem Begriff Spielsucht schwer“, sagt er, um sich die nächste Frage gleich selbst zu stellen und zu beantworten: „Warum wetten Menschen? – Genau, um Recht zu haben.“ Es gehe ihnen dabei selten primär ums Geld, sondern vor allem um Anerkennung und um den Kumpels zu demonstrieren, wer den Durchblick habe. „Wir wollen alle heimlichen Bundestrainer vom Sofa Zuhause zu uns holen. Bei Tipico sollen sie Fußball anders erleben. Man verfolgt ein Spiel des HSV doch ganz anders, wenn man weiß: ‚Aus meinen zehn Euro Einsatz können 200 werden.‘ Dann fiebert man erst richtig mit.“

Kein einziges Sportwetten-Unternehmen in Deutschland verfügt über gültige Lizenz

Millionär kann man mit Sportwetten nicht werden, auch bei Tipico nicht. Der höchste Gewinn in Hamburg lag bisher bei 77.000 Euro, der theoretische Maximalgewinn liegt bei 100.000 Euro. Die Gewinne werden im „Shop“ ausgezahlt oder direkt aufs Konto überwiesen. Alle Tipico-Kunden, auch diejenigen, die das Online-Angebot nutzen (was rund 50 Prozent des Umsatzes ausmacht), sind „ihrem“ Shop zugeordnet. Diesen bisherigen Geschäftserfolg in Hamburg bewertet Meurer als „toll“. Man suche laufend neue Standorte, „vor allem dort, wo viele Fußballaffine wohnen. Wir wollen ganz bewusst in guten Lagen anmieten und investieren eine Menge, um die Shops moderner und frischer zu gestalten“.

Bundesweit betrachtet ist der „tolle“ Erfolg wohl eher gigantisch zu nennen: Die drei Tipico-Gründer, die einst als Studenten in einem Pferdewettbüro in Karlsruhe jobbten, starteten im Jahr 2005 mit 20 eigenen Wettbüros. Heute sind es bundesweit schon 860, die meisten davon werden im Franchise betrieben. „Pro Jahr werden wir in Deutschland bis zu 100 neue Läden eröffnen“, verspricht Stefan Meurer, obwohl er ganz genau weiß, dass Tipico sich wie alle anderen Mitbewerber auch in einer Grauzone bewegt – seit Jahren schon. Denn faktisch verfügt noch kein einziges Unternehmen in Deutschland über die gültige Lizenz (Schleswig-Holstein ausgenommen), Sportwetten anzubieten. Das heißt schlicht: Sportwetten sind eigentlich illegal.

Verwaltungsrechtler kritisieren rechtliche Unklarheiten

„Die Praxis des Glücksspielrechts in Deutschland ist durch erhebliche Rechts-Unsicherheiten geprägt“, sagt der Verwaltungsrechtler und Spezialist für Glücksspielrecht Prof. Jörg Ennuschat von der Fernuniversität Hagen – obwohl seit dem 24. Januar dieses Jahres alle Bundesländer den neuen Glücksspielstaatsvertrag unterzeichnet haben, der das private Sportwettengeschäft zulässt – auch das zunächst abtrünnige Schleswig-Holstein, das unter der letzten schwarz-gelben Landesregierung den lukrativen Glücksspielmarkt kurzzeitig im Alleingang liberalisiert hatte, ist wieder mit an Bord. Die 25 Sportwettenlizenzen und 23 Online-Casino-, sprich: Online-Poker-Lizenzen, die das nördlichste Bundesland bereits vergeben hat, gelten noch mindestens noch bis zum Jahre 2018. Doch der neue Glücksspielstaatsvertrag sieht insgesamt nur 20 Lizenzen vor, die aufgrund des schwebenden Auswahlverfahrens noch nicht vergeben sind. „Ob sich der neue Glücksspielstaatsvertrag dann auch als europafest erweisen wird, steht ohnehin noch nicht fest. Vor diesem Hintergrund fällt es den Behörden – gerade in der Übergangszeit – nicht leicht, sicher zu erkennen, was sie unternehmen dürfen und müssen“, sagt Ennuschat. Hinzu komme der Grundsatz im komplizierten deutschen Gewerberecht, dass „allein das Fehlen einer erforderlichen Genehmigung noch nicht zwingend zur Untersagung der Gewerbetätigkeit führe.“ Ennuschat: „Dieser Grundsatz lässt sich jedoch nicht ohne Weiteres auf das Konzessionsmodell der Sportwetten übertragen, weil auf die Erteilung der Konzession, anders als im Gewerberecht, kein Anspruch besteht. Dennoch gibt es Gerichtsentscheidungen, dass die Behörden gegen Sportwettenanbieter, die sich um eine Konzession bewerben, nicht einschreiten dürfen, wenn diese schon vor Konzessionserhalt ihr Geschäft aufnehmen oder fortsetzen.“

Es existierten sogar aktuelle Gerichtsbeschlüsse, die Untersagungsverfügungen gegen Online-Pokeranbieter gestoppt haben, obwohl Online-Poker nach dem Glücksspielstaatsvertrag nicht erlaubnisfähig ist.

„Insgesamt gibt es viel zu viele verschiedene Gesetze und Verordnungen, es gibt zu viele verschiedene Zuständigkeiten bei den Behörden von Bund und Ländern und darüber hinaus auch häufig zu wenig Personal bei den Ordnungsämtern oder bei der Polizei, um die Einhaltung der Gesetzesauflagen wirksam zu kontrollieren“, sagt auch die Psychologin Gisela Alberti von der „Aktiven Suchthilfe“ in Hamburg, eine der profiliertesten Expertinnen in diesem Metier. Das betreffe jedoch nicht nur die Sportwetten, sondern das gesamte private Glückspielangebot – im Besonderen natürlich die gewerbliche Automatenbranche, die ja einen ganz besonders hohen Suchtfaktor besäße. Doch soweit es die Sportwetten betrifft, müssten ihrer Meinung nach die Wettbüros eigentlich erst einmal alle dicht gemacht werden: „Glücksspiel ist illegal, es sei denn, es wird vom staatlichen Monopol lizenziert. § 284 StGB besagt: ‚(1) Wer ohne behördliche Erlaubnis öffentlich ein Glücksspiel veranstaltet oder hält oder die Einrichtungen hierzu bereitstellt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft‘.“

Andere Spielsuchtexperten wie Dr. Tobias Hayer von der Universität Bremen, bezeichnen die gegenwärtige Situation als „Chaos, das wohl noch auf Jahre hinaus bestehen wird.“ Was die Wettanbieter clever ausnützten.

Bis zum Sommer dieses Jahres will das hessische Finanzministerium insgesamt 20 bundesweite Lizenzen für private Sportwettenanbieter vergeben. Nach Abendblatt-Informationen sind nach der ersten Bewerbungsrunde (rund 200 Bewerber) noch über 140 Unternehmen im Rennen. Außerdem sollen bereits mehrere Klagen bereits abgewiesener Bewerber anhängig „oder in Vorbereitung“ sein. Selbst bei der zuständigen hessischen Behörde rechnet man intern mit dem Abschluss des Lizenzierungsverfahren „frühestens im Herbst 2014“, und die von vielen Fachleuten prognostizierte Prozesswelle, dürfte sich erfahrungsgemäß noch viele weitere Jahre hinziehen.

Als Branchenführer hat Tipico bei der Lizenzvergabe jedoch gute Chancen. Dennoch sind die bisher 23 Hamburger Wettshops auf Verdacht eröffnet worden. „Wir schaffen Fakten“, nennt es Stefan Meurer, der wie alle anderen Mitbewerber kaum befürchten muss, dass ihm die Behörden seine Shops dicht machen. Selbst in der Hamburger Innenbehörde heißt es, dass die Existenz der Wettbüros zurzeit zwar „nicht wirklich okay“ sei. Doch bereits im nächsten Atemzug gibt Behördensprecher Frank Reschreiter unumwunden zu, dass die Verwaltung „auch mal pragmatisch“ agieren könne, da man nach wie vor davon ausgehe, dass bis zum Sommer die endgültige Lizenzvergabe erfolgen und Sportwettenanbieter wie Tipico dann ganz legal ihr Geschäft betreiben könne.

Der unternehmerfreundliche „Pragmatismus“ des Staates, der im Prinzip illegal arbeitende Glücksspielunternehmen duldet, wird dann verständlich, wenn man die Summen kennt, die alleine bei den Sportwetten jährlich umgesetzt werden: Bisher gab es nur die grobe Schätzung, dass die Deutschen im vergangenen Jahr für rund 2,7 Milliarden Euro Sportwetten platziert haben. In Wahrheit aber seien es 3,2 Milliarden Euro, veröffentlichte das Düsseldorfer Handelsblatt. Diese Zahl basiert auf den tatsächlichen Einnahmen durch die Wettsteuer, die auf jeden Tipp draufgeschlagen wird – allerdings erst seit Juli 2012! Wie das hessische Ministerium der Wirtschaftszeitung gegenüber bestätigte, habe das Finanzamt in Frankfurt vergangenes Jahr von Juli bis Dezember so 52,6 Millionen Euro von den Unternehmen in 15 Bundesländern kassiert. Aus Schleswig-Holstein kamen im selben Zeitraum noch einmal 28,7 Millionen Euro dazu. Da die Wettanbieter fünf Prozent von jedem Wetteinsatz an Steuern abführen müssen, ließe sich ein Gesamtumsatz von rund 3,2 Milliarden Euro für sechs Monate hochrechnen. Branchenkenner gehen jedoch davon aus, dass ein beträchtlicher Teil der Wettumsätze jedoch nach wie vor am deutschen Fiskus vorbei geht. Denn die meisten Unternehmen operieren vom Ausland aus und müssen ihre Zahlen in Deutschland daher auch nicht offen legen. Auch die Tipico-Zentrale findet man auf Malta – die Vermutung, dass Wettanbieter lediglich die in den deutschen Shops anfallenden Wettsteuern abführen, liegt nahe. „Der deutsche Sportwettenmarkt ist viel lukrativer, als bisher angenommen wird“, glaubt Tobias Hayer.

Doch wenn es die Suchtproblematik betrifft, unterscheidet Gisela Alberti schon längst nicht mehr zwischen Sportwetten, dem staatlichen Casinospiel, dem gewerblichen Automatenspiel oder dem überbordenden Angebot im Internet mit seinen zahllosen Online-Kasinos und Poker-Websites (täglich rund 580 000 Kartenspieler). Derzeit geht sie von 500 000 pathologischen Spielerinnen und Spielern aus. Gemäß der Page-Studie („Pathologisches Glücksspiel und Epidemiologie“) der Universitäten Greifswald und Lübeck aus dem Jahre 2011, haben in Deutschland sogar über 4 Millionen Menschen Probleme mit Glücksspiel. Ein weiterer Verlierer steht ebenfalls schon fest: Der Deutsche Lotto- und Totoblock. Der Jahresumsatz der staatlichen Glücksspielanbieter sinkt kontinuierlich – von 9,1 Milliarden Euro im Jahre 2007 auf 7,75 Milliarden Euro im Jahre 2012. Dies liege an der privaten Konkurrenz sowie an der Einführung des „personalisierten Spiels“ (zur Suchtprävention) bei der Sportwette Oddset und der täglichen Lotterie Keno.

So betrug in Hamburg der Gesamtumsatz aller staatlichen Glücksspiele im Jahre 2012 rund 146,6 Millionen Euro. Davon wurden rund 68 Millionen Euro als Gewinne ausgeschüttet, rund 52 Millionen kamen der Allgemeinheit zugute. 2005 betrug jedoch allein der Umsatz beim Lotto in Hamburg noch rund 146 Millionen Euro. Anders ausgedrückt: Je größer das Sportwetten- und Internet-Glücksspielangebot, desto weniger Geld gibt’s auch für Sozial-, Kultur- und Umweltprojekte.



82 WEITERE SCHNELLLADESTATIONEN

Autohöfe Posted on 29 Okt, 2016 00:19:39

82 WEITERE SCHNELLLADESTATIONEN BEI TANK & RAST AN AUTOBAHNEN

Ganze 82 weitere Autobahnraststätten von Tank & Rast werden mit Schnellladestationen dank innogy für Elektroautos ausgestattet. Bereits an rund 50 Standorten kann auf die Schnellladeinfrastruktur zurückgegriffen werden.

Das Ziel ist 2018, denn bis dahin sollen rund 400 Raststätten mit Schnellladestationen ausgestattet sein und vollständig zur Verfügung stehen. Zunächst soll zwar kostenlos geladen werden können, eine Option für ein Abrechnungsmodell hält man sich jedoch offen.

„Damit wird auch die Langstrecke für Elektroautos attraktiv und komfortabel. So erhält die Elektromobilität in Deutschland einen weiteren Schub“, sagt Dr. Dietrich Gemmel, Leiter Privatkunden Deutschland bei innogy.

Richtig, denn der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist wichtig und notwendig. Vor allem die kompromisslose Unterstützung aller Steckertypen. Aus diesem Grund sind alle Schnellladestationen mit CCS, CHAdeMO und auch Typ 2 ausgestattet



München als Top-Destination weiter im Aufwind

Investment Posted on 11 Okt, 2016 00:34:08

München ist als Wirtschaftsstandort bundesweit spitze und gilt seit Langem als Stadt mit hoher Lebensqualität. Zu diesem positiven Gesamtbild tragen auch der Tourismus und die Messewirtschaft bei. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass München zu den europäischen Top-Destinationen gehört und der Hotelmarkt weiter im Aufwind ist: 2015 konnten über 14 Mio. Übernachtungen verzeichnet werden – das ist Platz zwei im bundesweiten Ranking. Dies ergibt der neue „City Report Hotelmarkt München“ von BNP Paribas Real Estate. Der Immobilienberater veröffentlicht ab sofort jährliche Hotelmarktberichte zu den Top-8-Standorten in Deutschland (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart).

Seit nunmehr 13 Jahren steigen die Münchener Gästezahlen. „Die Besucherwerte haben in den vergangenen Jahren auf hohem Niveau kontinuierlich weiter zugelegt, sodass allein seit 2010 rund 25 % mehr Ankünfte und gut 27 % mehr Übernachtungen verzeichnet wurden“, sagt Alexander Trobitz, Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Rund 7 Mio. Ankünfte und über 14 Mio. Übernachtungen bedeuteten für die bayerische Landeshauptstadt 2015 deutschlandweit den zweiten Platz, nur noch übertroffen von Berlin.“ Mit rund 54 % liegen deutsche Gäste zwar knapp in Führung, der mit 46 % hohe Anteil ausländischer Besucher stellt aber den Spitzenwert aller großen deutschen Städte dar. Die größte ausländische Gästegruppe stammt aus den Vereinigten Staaten, gefolgt von Reisenden aus den Arabischen Golfstaaten, bei denen auch die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen in München einen wichtigen Grund darstellt. Auf Platz drei folgen Besucher aus Italien, die damit das Ranking der europäischen Herkunftsländer vor Großbritannien und der Schweiz anführen. Aber auch für Gäste aus dem asiatischen Raum ist München ein beliebtes deutsches Reiseziel, wobei vor allem Touristen aus China starke Zuwächse verzeichnen.

Top-Werte bei Übernachtungszahlen

Die positive Entwicklung des Tourismus kommt auch in den harten Zahlen zum Ausdruck. So konnte die Zahl der Übernachtungen von 2014 auf 2015 noch einmal um knapp 5 % auf insgesamt über 14 Mio. zulegen. Im bundesweiten Vergleich belegt München damit hinter Berlin den zweiten Rang, dicht gefolgt von Hamburg. Dass hierfür nicht nur das Oktoberfest verantwortlich ist, zeigt sich auch daran, dass von März bis Dezember monatlich jeweils über eine Million Übernachtungen verzeichnet wurden. Frankfurt auf Platz vier verzeichnet bereits deutlich weniger Übernachtungen. Mit etwas Abstand folgen dann die übrigen Großstädte der sogenannten Big Seven. Der Münchener Hotelmarkt profitiert auch von der mit zwei Tagen verhältnismäßig langen mittleren Aufenthaltsdauer, welche vor allem durch die vielen Städtetouristen beeinflusst wird.

In München ist die Zahl der Hotels zwischen 2010 und 2015 moderat um gut 3 % auf insgesamt 357 angestiegen. Im Gegensatz dazu ist die Bettenzahl im selben Zeitraum mit über 22 % deutlich gewachsen und erreicht aktuell einen neuen Höchstwert von gut 61.000. Damit hat sie spürbar stärker zugenommen als die Anzahl der Hotels. Die in den vergangenen Jahren neu eröffneten Häuser sind also tendenziell größer und verfügen durchschnittlich über etwa 185 Zimmer pro Hotel. Positiv ist zu werten, dass die Entwicklung des Hotel- und Bettenangebots moderater verlaufen ist als der Anstieg der Übernachtungszahlen. Hierdurch wird unterstrichen, dass der Münchener Hotelmarkt sehr gesund und weit davon entfernt ist, ein Überangebot aufzubauen. Dies spiegelt sich auch in den guten Performance-Zahlen der Hotellerie wider. Da überrascht es nicht, dass weiterhin viele Hotelbetreiber an dieser Entwicklung teilhaben wollen. Allein bis Ende 2018 dürfte sich das Angebot nach heutigem Stand um weitere 27 Hotels mit über 6.000 Zimmern ausweiten.

Neuer Rekord bei Hotel-Investments – Angebot wird knapper

Mit einem Investitionsvolumen von rund 747 Mio. € übertrifft der Münchener Hotel-Investmentmarkt 2015 das Ergebnis aus dem Vorjahr um gut ein Viertel und setzt damit eine neue Höchstmarke. Gleichzeitig ist der Umsatz mehr als zweimal so hoch wie im langfristigen Durchschnitt. Seit drei Jahren steigt das Volumen stetig an. Das bislang relativ moderate Ergebnis von knapp 145 Mio. € im ersten Halbjahr 2016 resultiert in erster Linie aus einem sich zunehmend verknappenden Produktangebot. Ausschlaggebend für die insgesamt dynamische Entwicklung ist neben dem konstanten Anstieg der Übernachtungszahlen und der regen Bautätigkeit, die für zusätzliches Angebot gesorgt hat, vor allem der stetig wachsende Investorenkreis. Als größter Verkauf wurde 2015 das Luxushotel Sofitel Bayerpost registriert, das für rund 180 Mio. € den Besitzer wechselte. Wie beliebt München ist, und welche nachhaltige Stabilität Investoren der Stadt zutrauen, zeigt sich auch daran, dass knapp zwei Drittel des Transaktionsvolumens auf ausländische Käufer entfielen.

An den Big-Seven-Standorten belief sich das Investitionsvolumen im ersten Halbjahr 2016 auf gut 1,3 Mrd. €, was einer Steigerung um etwa ein Drittel gegenüber dem bereits sehr guten Vorjahresergebnis entspricht. München liegt dabei mit circa 145 Mio. € lediglich im Mittelfeld der großen deutschen Städte, was aber nicht auf mangelndes Investoreninteresse, sondern auf ein nicht ausreichendes Angebot zurückzuführen ist. Eindeutiger Spitzenreiter unter den Top-Standorten ist aktuell Berlin mit 562 Mio. €, das sich damit vor Frankfurt (317 Mio. €) und Hamburg (188 Mio. €) platzieren konnte.

Ausblick

„Der Münchener Hotelmarkt ist seit Jahren einer der attraktivsten in Deutschland. Als zweitgrößte Städtedestination nach Berlin wird die bayerische Landeshauptstadt auch weiterhin vom anhaltenden Trend eines zunehmenden Städtetourismus profitieren. Mit den letzten Hoteleröffnungen wurde das Angebot weiter ergänzt und ausgeweitet, die Pipeline für neue Hotelentwicklungen ist in keiner der anderen großen Städte so prall gefüllt wie in München. Als erfreulicher Nebeneffekt dürfte damit voraussichtlich das aktuell begrenzte Angebot für Hotel-Investments etwas ausgeweitet werden. Die Perspektiven des Hotelmarkts sind somit aus heutiger Sicht auch für die nächsten Jahre sehr positiv“, fasst Alexander Trobitz die weiteren Perspektiven zusammen.



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