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Autohöfe in Deutschland: gute Zeiten, schlechte Zeiten

Autohöfe Posted on 28 Jan, 2016 13:18:04

Bei einer ausführlichen Testfahrt mit einem Elektrofahrzeug wurden am vergangenen Wochenende schon zwangsläufig mehrere Autohofe besucht. Diese geballte Erfahrung verdeutlicht einmal mehr, wie groß die Bandbreite bei der Qualität der einzelnen Raststätten in unmittelbarer Nähe zur Autobahn ist

Vorab: beim nachfolgenden Bericht handelt es sich nicht um einen Test, sondern um eine allgemeine Betrachtung, die auf aktuellen und vergangenen Erfahrungen beruht.

Am letzten Wochenende war ich rund 70 Stunden mit dem Tesla Model S unterwegs. In mehreren Artikeln gab es ausführliche Berichte (Tag 1, Tag 2, Tag 3 sowie Tag 4 und Fazit). Dieses Elektroauto hat zwar eine reale Reichweite von über 300 km (bei entsprechend langsamer Fahrweise), doch spätestens dann ist nachladen angesagt. Dazu bietet Tesla mittlerweile ein Netz an eigenen Ladestationen, die sogenannten Supercharger (SuC), an denen das Model S kostenlos „betankt“ werden kann. Diese SuC sind oftmals an Autohöfen angesiedelt, was gleich mehrere Vorteile bietet. Der Hauptvorteil für Tesla liegt natürlich darin, dass diese Plätze in beiden Fahrtrichtungen der jeweiligen Autobahn erreicht werden können, weswegen nur eine gemeinsame Ladestation gebaut werden muss.

Die Nutzer dürfen sich darüber freuen, dass es normalerweise rund um die Uhr sanitäre Anlagen, einen Shop und ein Restaurant gibt. Oftmals finden sich sogar noch weitere Angebote wie eines oder mehrere Schnellrestaurants oder andere Lokale in unmittelbarer Nähe. Die Autohöfe selber bieten dabei ein extrem wechselhaftes Bild. Das fängt bereits bei den sanitären Anlagen an, die in der Regel einen sauberen Eindruck vermitteln, wobei eine kleine Ausnahme die Regel bestätigte. Einige Autohöfe verwenden kostenpflichtige Zugangssysteme wie an den Autobahn-Raststätten, jedoch mit dem Unterschied, dass die Einlösung der Bons nur vor Ort möglich ist, nicht aber an anderen Autohöfen. In den Shops fällt auf, dass es eine große Spanne bei den Preisen gibt. Einige Läden verlangen für Getränke und diverse andere Lebensmittel enorm hohe Beträge, die denen auf der Autobahn kaum nachstehen. Andere hingegen bieten eine durchaus erfreuliche Preisgestaltung, die zumindest bei einigen Artikeln kaum höher ist als in einem regulären Supermarkt.

Noch breiter ist die Kluft bei den Restaurants. Hier wird einem nahezu alles geboten, was es an kulinarischen und architektonischen Glanzleistungen und Fehltritten gibt. Einige der Lokalitäten vermitteln den Charme einer leidlich heruntergekommenen Kantine, andere sind einfach nur rustikal bis praktisch. Es gibt aber auch Ausreißer nach oben, wo der Restaurantbereich räumlich abgetrennt wurde, nett bis liebevoll eingerichtet ist, sowie mit einem guten und fairen Angebot an Speisen und Getränken aufwartet. Wobei allerdings auch in den hübscheren Autohöfen zumeist nur die ewig gleiche Speiseauswahl mit Schnitzel, Burger, Nudel und Salat geboten wird, wovon nur einzelne Gerichte abweichen. Wer also zu öfteren Halt gezwungen ist, wird schnell eine gewisse Eintönigkeit bei der Ernährung feststellen. Unabhängig von der Gestaltung und der Speisekarte hat sich aber gezeigt, dass die Zubereitung oftmals dann am besten ist, wenn in den Restaurants mehr oder weniger reger Verkehr herrscht. Dann ist der Durchsatz so hoch, dass auch jeder frisch zubereitete Gerichte bekommt. Zu anderen Zeiten, und das kann abends durchaus schon nach 19:00 bis 20:00 Uhr der Fall sein, wird dann leider oftmals nur aufgewärmtes geboten, weil es eigentlich keinen richtigen Koch mehr gibt. Und das aufgewärmte kann dann auch schon einmal ein lauwarmer Burger sein.

Zumeist positives gibt es vom Personal zu berichten, das sowohl im Restaurant als auch im Shop stets freundlich unterwegs gewesen ist. Inklusive zwischenzeitlichem Erkundigen nach der Zufriedenheit war die gesamte Bandbreite positiver Erfahrungen dabei. Hier hat sich in den vergangenen Jahren offenbar am meisten getan, die Zeiten muffigen Personals sind eher vorüber. Naja, fast. In einem Autohof bin ich auf den Prototyp des schlecht gelaunten Kellners gestoßen, der wohl auch keine Probleme damit hätte, vor der Nase des Gastes in der Nase zu bohren – schade, dass dies ausgerechnet im nettesten aller Lokale der Fall war. Und noch einer weiteren Ausnahme: wenn man denn Personal findet. In einem Restaurant war abends um 20:00 Uhr so gespenstisch leer, dass sich die Bedienung zum Personal in die Küche zurückgezogen hatte und von dort erst gerufen werden musste. Blöd, aber menschlich verständlich, denn da war wirklich tote Hose. Was sich wieder mit den Erfahrungen bei der Essenszeit deckt.

Doch noch an anderer Stelle zeigten sich Unterschiede. Ein Autohof war bei Schnee vorbildlich geräumt. Bei anderen gab es damit aber durchaus Probleme, dann waren nur einige wenige Teile und Wege gut zugänglich. Bei einem Autohof war einfach mal gar nichts freigemacht worden, sämtliche Geh- und Fahrwege waren ungeräumt. Vorankommen bei fest getretenem Schnee oder teilweise schon wieder gefrierendem Schneematsch war eine echte Herausforderung, und auch unangenehm bis gefährlich. Hier hätte ich am liebsten wieder kehrtgemacht, was wegen des Autos an der Ladestation nicht ging. Diese waren in der Regel übrigens auch nicht freigeräumt. Bis auf eine, wo allerdings der restliche Schnee angetaut und inzwischen wieder zu einer spiegelglatten Fläche gefroren war. Immerhin gut gemeint gewesen.

Blöd ist nur, dass man kaum eine Möglichkeit hat, die guten von den schlechten Rasthöfen zu unterscheiden. Von außen ist es ihnen nicht anzusehen, und wirkliche Erfahrungsberichte und Bewertungen zu den einzelnen Anlagen sind im Internet kaum zu finden. Und wenn, dann oftmals nur, wenn man gezielt nach einzelnen Autohöfen sucht. Insofern gilt es bei den Stopps einfach auf sein Glück zu hoffen, und sich die guten und weniger guten Anlagen für künftige Besuche zu merken.



Publity will AuM auf 5 Mrd. Euro steigern

Investment Posted on 28 Jan, 2016 12:50:45

Verkauf in Ismaning

Die Publity AG hat ihre Assets under Management (AuM) im Jahr 2015 von 500 Mio. Euro Ende 2014 auf 1,6 Mrd. Euro mehr als verdreifacht. Damit hat die Gesellschaft ihre im Jahresverlauf 2015 mehrfach angehobene Prognose vollumfänglich erreicht. Bis zum Jahresende 2017 strebt das Unternehmen nun die Marke von rund 5. Mrd. Euro an. Zudem meldet das Unternehmen den Verkauf einer Gewerbeimmobilie in Ismaning.

AuM von 5 Mrd. Euro bis 2017 im Visier
Bis zum Jahresende 2017 plant Publity die Steigerung der Assets under Management auf rund 5. Mrd. Euro. Grundlage dafür sind die Investitionspartnerschaften mit nationalen sowie vor allem internationalen Investoren. „Wir haben für 2015 nicht nur eine deutliche Steigerung unserer Assets under Management prognostiziert, wir haben auch geliefert. Aufgrund unserer Marktstellung sowie unserer starken Investitionspartner werden wir auch 2016 und 2017 schnell und profitabel wachsen“, erläuterte Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der Publity AG.

Basis des Geschäftsmodells von Publity sind Joint Ventures mit institutionellen Investoren. Die Publity AG beteiligt sich dabei als Co-Investor am Erwerb der Objekte und übernimmt dann das umfassende Asset Management. Werden durch die Veräußerung der Gewerbeimmobilien Wertsteigerungen realisiert, ist Publity am Erfolg beteiligt.

Publity-AIF trennt sich von Gewerbeimmobilie in Ismaning
Zudem hat die geschlossene Investment KG „Publity Performance Fonds Nr. 6“ ein Gewerbeobjekt in Ismaning bei München nach knapp einjähriger Haltedauer wieder veräußern können. Das knapp 3.700 m² große Gebäude in der Adalperostraße 45 ist langfristig an einen Softwareentwickler voll vermietet und wurde als 533. Objekt von der Publity AG erworben.

Das 3-geschossige Bürogebäude ist mit einer Glas-Naturstein-Fassade versehen und verfügt über große Fensterfronten. Die Büromietfläche von etwa 1.000 m² je Etage kann flexibel in drei separate Mieteinheiten aufgeteilt werden. Das Objekt aus dem Jahr 2001 ist auf dem neuesten Stand der Technik, wurde zuletzt mit Klima Split-Geräten ausgestattet und verfügt zusätzlich über 34 Tiefgaragen- sowie 29 PKW-Außenstellplätze. Das Objekt befindet sich am nördlichen Stadtrand von München in der Gemeinde Ismaning auf halber Strecke zwischen der Münchner Innenstadt und dem Flughafen.

Publity-NPL-Fonds zahlen mehr als 83 Mio. Euro des Emissionskapitals aus
Die von der Publity Finanzgruppe in den Jahren 2009 bis 2013 aufgelegten NPL Fonds 1 – 5, die in Problemkredite investieren, haben laut Unternehmensangaben bis heute bereits mehr als 75 Prozent des eingeworbenen Emissionskapitals, welches eine Höhe von 110.874.000 Euro hat, d.h. in Summe 83.518.060 Euro an ihre Anleger ausgezahlt.

Mit der „Task Force NPL Fonds Nr. 1 GmbH & Co. KG“ hat die Publity Finanzgruppe im 1. Halbjahr 2009 als bundesweit erstes Emissionshaus einen NPL-Publikumsfonds aufgelegt, der in Non Performing Loans (NPL), d. h. in Forderungen aus notleidenden und gekündigten Kreditforderungen deutscher Banken investierte. Auch der „Task Force NPL Fonds Nr. 2“, der im Jahr 2010 aufgelegt wurde, investierte in NPL´s. Beide Fondsgesellschaften konnten geschlossen werden und das investierte Kapital an Ihre Anleger, sowie eine Rendite auszahlen.

Die in den Jahren 2011, 2012 aufgelegten Publity Performance Fonds Nr. 3 bis Nr. 5 haben in den Erwerb von grundpfandrechtlich (bzw. immobilien-)besicherten Kreditforderungen investiert und Erlöse sowohl aus der Bearbeitung der einzelnen Kreditforderungen als auch der Verwertung der Sicherheiten erwirtschaftet. Durch eine effiziente Verwertung von Forderungen und Sicherheiten durch die Publity AG konnten den Anlegern bei den fünf NPL Fonds bis heute mehr als 75 Prozent des eingezahlten Kommanditkapitals, d. h. in der Summe 83.518.060 Euro, ausgezahlt werden.



KGAL kauft an der Theresienwiese

Fonds Posted on 28 Jan, 2016 12:49:17

Büroimmobilie MK5 in Schwanthalerhöhe

KGAL kauft an der Theresienwiese! Die Büroimmobilie MK5 mit ca. 10.000 m² in zentraler Lage in München-Schwanthalerhöhe wurde Ende 2015 im Jahresendspurt erworben. Der Bürokomplex ist Teil eines innerstädtischen Neubauareals auf dem ehemaligen Messegelände der Stadt München und bildet das achte Investment des KGAL Immobilien-Spezial-AIF. Zuletzt hatte der Fonds das Stadtteilzentrum Schöneweide in Berlin von Real I.S.erworben.

Die jetzt akquirierte Büroimmobilie MK5 in der Pfeuferstrasse im Zentrum von München wurde im Jahr 2012 fertiggestellt und ist eingebettet in ein Stadtentwicklungsprojekt auf einem 45 Hektar großen Gelände im Stadtteil München-Schwanthalerhöhe, wo auch die die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (HBB) und die Bayerische Hausbau investieren . Das Viertel bietet mit Wohnungen, Verwaltungs- und Geschäftshäusern, Gastronomie, Schulen, Kindergärten und einer guten Anbindung an das öffentliche Nahverkehrsnetz eine optimale Infrastruktur für urbanes Leben und Arbeiten. Die Büroimmobilie MK5 wurde von der Scherbaum Unternehmensgruppe aus Grünwald entwickelt und gebaut. Die rechtliche Beratung der Transaktion auf Verkäuferseite erfolgte durch BBH, die Käuferseite wurde von DLA Piper begleitet.

Die Büroimmobilie mit großem begrüntem Innenhof ist ein Multi-Tenant-Objekt mit rund 10.000 m² Mietfläche und 107 Pkw-Stellplätzen. Hauptmieter des fünfgeschossigen Bürokomplexes ist die Becker Büttner Held Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater Partnerschaft (BBH). Im Erdgeschoss befinden sich außerdem eine Bäckerei, ein Restaurant sowie eine Arztpraxis. Ein weiterer Gradmesser für die Attraktivität des Objekts und des Standorts ist die enge Verzahnung von Arbeit, Wohnen und Freizeit.



München: Landkreis sieht dringenden Wohnraumbedarf

Stadtinfo München Posted on 28 Jan, 2016 12:44:02

30.000 neue Wohnungen notwendig

Nicht nur in vielen Metropolen selbst herrscht ein eklatanter Mangel an bezahlbarem Wohnraum, sondern zunehmend auch in den Agglomerationen. Für München trifft dies aus Sicht der kommunalen und regionalen Politik zu. 30.000 neue Wohnungen braucht der Landkreis in den nächsten zwanzig Jahren. Der Landrat sieht dringenden Handlungsbedarf.

Jährlich mehr als 1.200 Neuanträge
Ein eklatanter Fachkräftemangel, der Wegfall von Wohnungen aus der Sozialbindung in großem Stil, ein immer geringer werdendes Flächenpotenzial bei gleichzeitig steigenden Grundstückspreisen, weiter zunehmende Lebenshaltungskosten und nicht zuletzt ein Mehr an hilfebedürftigen Menschen durch die aktuelle Flüchtlingssituation tragen nach Absicht des Münchner Landratsamtes dazu bei, dass sich die angespannte Wohnungssituation im Ballungsraum der bayerischen Landeshauptstadt verschärft. Nach Angaben des Landratsamtes fallen zwischen 2010 und 2020 rd. 1.000 Wohnungen aus der Sozialbindung heraus. Etwa 1.400 Wohneinheiten könne der Landkreis München an Berechtigte vergeben. Davon würden pro Jahr nicht mehr als 60 bis 80 frei. Gleichzeitig gebe es aber jährlich mehr als 1.200 Neuanträge.

Erste Wohnungsbaukonferenz im Landkreis München
Ende letzten Jahres hat der Kreistag beschlossen, sein Förderprogramm zur Schaffung und Erhaltung von Mietwohnraum für Haushalte mit besonderer sozialer Dringlichkeit zu überarbeiten und die Kommunen bei eigenen Vorhaben zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund veranstaltete das Landratsamt in der vergangenen Woche die erste Wohnungsbaukonferenz, zu der Landrat Christoph Göbel sämtliche Bürgermeister der kreisangehörigen Gemeinden, Mitarbeiter der Kommunalverwaltungen, die Geschäftsführer kommunaler Baugesellschaften, von Baugenossenschaften und Wohlfahrtsverbänden nach Ottobrunn eingeladen hatte.

Know-how und Fördermittel für die Kommunen
Göbel machte deutlich, dass der Landkreis keine eigene Planungshoheit habe und selbst daher nur mittelbar wirken könne – etwa durch die Bereitstellung von Know-how und Fördermitteln Fördergeldern örtliche Lösungen zu entwickeln. „Es muss in unserem gemeinsamen Interesse liegen, sowohl für Senioren, Alleinerziehende oder auch Familien mit geringem Einkommen, für Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung und für die dringend benötigten Fachkräfte, geeigneten Wohnraum vorzuhalten.“ Als Gefahr sieht Göbel die Abwanderung von Unternehmen, deren Beschäftigte keine bezahlbaren Wohnungen finden, in die Peripherie. In den nächsten zwanzig Jahren, ist sich der Landrat sicher, werden 30 000 neue Wohnungen benötigt.

Wohnungspakt Bayern
Roman Dienersberger, Leiter des Sachgebietes Wohnungswesen bei der Regierung von Oberbayern, informierte über die Möglichkeiten staatlicher Wohnbauförderungsprogramme: Der sogenannte Wohnungspakt Bayern umfasse die staatliche Wohnraumförderung mit einem jährlichen Fördervolumen von über 400 Mio. Euro, das kommunale Förderprogramm mit je 150 Mio. Euro und ein Sonderprogramm mit jeweils 70 Mio. Für die Gemeinden ist das kommunale Förderprogramm relevant. Die Projektträger erhalten dabei einen Zuschuss von 30% der gesamten Projektkosten einschließlich Grunderwerb, darüber hinaus sind zinsverbilligte Darlehen in Höhe von bis zu 60% der Gesamtkosten möglich. Insgesamt 10% der Projektkosten müssen die Kommunen selbst aufbringen. Dafür haben sie 20 Jahre lang das alleinige Belegungsrecht.

Zusätzliche Förderung durch kreiseigenes Programm
Als komplementäres Angebot zum Wohnungspakt sieht Landrat Göbel das kreiseigene Förderprogramm. Es bietet einen Zuschuss von 1.350 Euro pro Quadratmeter vor bei einer Maximalförderung von 500.000 Euro. Mehrere Kommunen machten in Ottobrunn deutlich, dass sie sich bereits mit konkreten Projekten beschäftigen.



Hochhausentwurf für Hauptbahnhof sorgt für Ärger

Stadtinfo München Posted on 28 Jan, 2016 12:42:40

Ein 75 m hoher Gebäudeturm am neuen Münchner Hauptbahnhof erhitzt die Gemüter und sorgt für Streit an der Isar. Denkmalschützer und Heimatpfleger haben jetzt mächtige Unterstützung vom bayerischen Kultusminister und Münchner CSU-Chef Ludwig Spaenle bekommen.

Münchens neuer Hauptbahnhof soll eindrucksvolle Größe und avantgardistische Architektur zeigen. Im Entwurf des Planungsbüros Auer Weber Architekten setzt ein Hochhaus als weithin sichtbare Landmarke einen starken visuellen Akzent. Der Stadtrat hat – einschließlich der CSU-Fraktion – den Plänen des Büros Auer Weber Architekten im vergangenen Jahr fast einstimmig zugestimmt. Baubeginn soll drei Jahre vor Betriebnahme der S-Bahn-Stammstrecke sein, einen genauen Zeitplan gibt es jedoch noch nicht. Trotz einer Debatte um die künftige Erreichbarkeit mit dem Pkw im letzten Jahr wurde das Konzept im Ganzen nicht angegriffen.

Nun äußerte der Denkmalschutz Ende letzten Jahres Bedenken. Zum einen müsse der denkmalgeschützte Starnberger Flügelbahnhof weichen, zum anderen würde das 75 m hohe Gebäude die Münchner Altstadt-Silhouette insbesondere durch Unmaßstäblichkeit stören. „Die Größe und der gestalterische Kontrast des aktuellen Entwurfs wird die Denkmäler in der Umgebung des Bahnhofs in ihrer Aussage degradieren und den Forumscharakter vernichten. Aufgrund der fehlenden Maßstäblichkeit und der negativen Auswirkungen auf das Umfeld wird die Planung insgesamt abgelehnt“, schrieb der Landesdenkmalrat in seiner Stellungnahme. Das Gremium empfiehlt „dringend“ eine Aktualisierung der Münchner Hochhausstudie, um geeignete Standorte für entsprechende Bauwerke zu finden. In der Tat besteht in Deutschlands drittgrößter Stadt die besondere Situation, dass seit Kriegsende bis heute eine Hochhaus-Skyline vermeiden konnte, welche die historische Silhouette überragt.

Die Stadtgestaltungskommission, Beratungsgremium des Stadtrats, befasst sich Anfang Februar mit der Planung, hat aber bereits durchblicken lassen, dass der Umbau des historischen Starnberger Flügelbahnhofs konflingent werde. Das geplante Hochhaus, so Stadtheimatpfleger Gerd Goergens, sprenge den Rahmen. Zudem fürchtet er den Präzedenzfall.

Auch Generalkonservator Mathias Pfeil, Bayerns oberster Denkmalpfleger, kritisiert die Planung. Das neue Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft des Hochhaus-Hotels Deutscher Kaiser und des Büroturms des Bayerischen Rundfunks schaffe keine eigene Identität, sondern wirke wie ein beliebiges Büro-Hochhaus, meint Pfeil.

Unterstützung haben die Kritiker jetzt von Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU), zuständig im Kabinett auch für Denkmalschutz, erhalten. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und kritisiert das „monströse Büro- und Geschäftshochhaus“, das ihn „sprachlos macht“. Die Umsetzung der aktuellen Planungen würde aber mit dem Starnberger Flügelbahnhof einen “der bekanntesten Gebäudekomplexe der Nachkriegszeit beseitigen“. Der „Nierentisch“-Haupteingang des Bahnhofs, die ganze Außenhaut, drücke „die Nachkriegszeit aus“, wird Spaenle im „Münchner Merkur“ zitiert. „Die Gebäude sind ein Stück Stadtgeschichte. Man muss darüber streiten, ob sie wirklich weg müssen. Ich stelle die Frage, ob eine stadtgeschichtlich so prägende Fassade wirklich weg muss.“ Mit anderen Worten: Der Münchner CSIU-Vorsitzende will den Starnberger Flügelbahnhof erhalten und offenbar sanieren, jedenfalls durch kein neues Gebäude ersetzen. Damit stellt er sich frontal gegen seine eigene CSU-Fraktion – eine (nicht nur) kommunalpolitische Kuriosität.



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